Rhesus-negativ und Schwangerschaft

Rhesus-negativ und Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft werden einige Bluttests bei Ihnen gemacht. Vor allem bei der ersten Blutentnahme wird Einiges untersucht, wie z.B. ob Sie einen Röteln-Titer haben, wie Ihr Toxoplasmose-Status ist, ein Antikörper-Suchtest und Ihre Blutgruppe.

Es gibt 4 Blutgruppen: A, B, AB oder 0. Jede Blutgruppe hat eine Untergruppe, die sich „positiv“ oder „negativ“ nennt. Wenn Sie Rhesus-positiv sind, haben Sie ein Protein namens „D Antigen“ auf der Oberfläche Ihrer roten Blutkörperchen. Wenn Sie dieses „D Antigen“ nicht haben, sind Sie Rh-negativ.

Was bedeutet Rh-negativ für die Schwangerschaft?

10% aller Frauen sind Rh-negativ. Wenn Sie zum ersten Mal schwanger sind, ist es weniger problematisch wie wenn Sie zum 2., 3. oder 4. mal schwanger sind. Der Grund ist, dass Ihr Baby Rh-positiv sein könnte, wenn der Vater des Kindes Rh-positiv ist. Babys haben Ihren eigenen Blutkreislauf, aber ein bisschen Blut mischt sich immer auch in den mütterlichen Blutkreislauf – wann? Bei der Geburt. Wenn bei der Entbindung Blut eines Rh-positiven Babys in den Körper einer Rh-negativen Mutter gelangt, bildet der mütterliche Körper Antikörper zum Schutz (Anti-D).

Bei einer erneuten Schwangerschaft mit Rhesus-positivem Kind erinnert sich dann das mütterliche Immungedächtnis an die Sensibilisierung und stellt vermehrt Anti-D-Antikörper her, die über den Mutterkuchen in den fetalen Kreislauf gelangen. Dort heften sie sich an das Rhesus-Antigen auf den kindlichen Erythrozyten (rote Blutkörperchen), die daraufhin schneller abgebaut werden. Das kann kritisch werden- Ihr Kind bekommt Blutarmut und evtl. Krämpfe und Missbildungen bis hin zu einer Totgeburt.

Daher werden Ihre Blutgruppe und die Antikörper früh in der Schwangerschaft bestimmt. Wenn Sie Rh-negativ sind, bekommen Sie eine sogenannte Anti-D-Prophylaxe als Injektion zwischen der 28.-32. SSW und dann nochmal direkt nach der Geburt – es sei denn Ihr Kind ist auch Rh-negativ (dies wird nach der Geburt festgestellt). Diese Injektion verhindert eine Rhesus-Unverträglichkeit mit Ihrem Kind.

Auch nach Fehlgeburten oder Schwangerschaftsabbrüchen sowie nach Fruchtwasseruntersuchung, Blasenmole oder Chorionzottenbiopsie wird das Anti-D-Serum Rh-negativen Frauen verabreicht, denn auch dabei kann es vorkommen, dass sich das mütterliche Blut mit dem des Baby‘s vermischt. Die meisten Frauen bekommen die Spritze daher immer auch bei einer 1. Schwangerschaft, denn es könnte ja sein, dass Sie mal eine sehr frühe Fehlgeburt hatten, ohne gewusst zu haben, dass Sie schwanger waren.

In jeder Schwangerschaft bekommen Sie die Prophylaxe erneut.

Wissen Sie, welchen Rhesusfaktor Sie haben? Wurden Sie gut aufgeklärt von Ihrem Frauenarzt oder Ihrer Hebamme?

Stephanie Heintzeler, Hebamme und Doula, www.thenewyorkdoula.com

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